Elsbeth Arlt
|
|
LeseprobeRealität in den Regalen:
Fußnote, Vermerk, Widmung |
Silke Radenhausen | Elsbeth Arlts TextlandschaftenRealität in den Regalen: Fußnote, Vermerk, Widmung […]
»Daher kommen die verschiedenen Merkmale der Autor-Funktion in unserer Zeit: ein besonderes Regime der Aneignung, das die Autorenrechte und gleichzeitig die Möglichkeit, den Autor eines Textes zu verfolgen und zu bestrafen, gesetzlich garantiert; die Möglichkeit, die Diskurse in literarische und wissenschaftliche Texte einzuteilen, denen verschiedene Arten der Funktion selbst entsprechen; die Möglichkeit, die Texte zuzuordnen, indem man einen Kanon aus ihnen erstellt, oder umgekehrt deren apokryphen Charakter zu ermitteln; die Zersplitterung der Aussagefunktion in mehrere Subjekte, die verschiedene Orte einnehmen; und schließlich die Möglichkeit, eine transdiskursive Funktion zu konstruieren, die den Autor jenseits der Grenzen seines Werks zu einem ›Diskursivitätsbegründer‹ macht (Marx ist viel mehr als der Verfasser des Kapitals und Freud gewiß mehr als der Verfasser der Traumdeutung).« (5) Die Trennung des Subjekts Autor von den Vorrichtungen, die seine Funktion in einer speziellen Gesellschaft wahr machen, ist gewissermaßen der Generalbass in Arlts Installation. […] (5) Giorgio Agamben: Der Autor als Geste, in: Profanierungen, Frankfurt, 2005, S. 58 ff. aus: Elsbeth Arlt, »Realität in den Regalen: Fußnote, Vermerk, Widmung«. Hrsg. v. der Universität der Künste Berlin und Elsbeth Arlt, Berlin 2005,
|